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Das Leben Hans Sterneders

Walzbruder und naturliebender Dichter

Der Mensch Hans Sterneder

Hans Sterneder wurde am 7. Februar 1889 als unehelicher Sohn eines Gutsbesitzersohnes und einer Bauernmagd in Eggendorf/Niederösterreich geboren. In der Nähe des Benediktinerstifts Göttweik erlebte er eine wechselvolle, aber glückliche Kindheit. Zunächst lebte er in der Armeleuthausung der Großmutter, dann auf dem Rittergut des reichen Großvaters.

Nach der Matura (Abitur) ereilten ihn mehrere Schicksalsschläge und trieben ihn hinaus auf die Landstraße. Von 1909 bis 1911 zog er zwei Jahre als Walzbruder quer durch Europa. Dabei lernte er den Naturforscher Ernst Haeckel, den Maler Hans Thoma und den Schriftsteller Hermann Löns kennen und freundete sich mit ihnen an.

Nach seinen Wanderjahren wurde er auf Drängen der reichen Verwandtschaft Bahnbeamter. Doch die staubige Amtsstube war für ihn, den Naturliebhaber, nur schwer zu ertragen, er fühlte sich eigenen Angaben zufolge „wie ein gefangener Adler im Käfig“.

Durch Vermittlung von Peter Rosegger lernte er den Dichter Richard Voß kennen, dem er um 1912 seine erste Erzählung sandte. Das Urteil des bekannten Schriftstellers: „Du bist ein Dichter und wirst bestimmt ein guter Dichter“.

Voß lud Sterneder zu sich ein und wurde sein väterlicher Freund und Förderer. Er finanzierte dem angehenden Dichter die Ausbildung zum Volksschullehrer, und Sterneder verbrachte viel Zeit auf Voß’ Landsitz in der Nähe von Berchtesgaden, der damals ein Treffpunkt von Aristokratie und Hochfinanz, aber auch ein Sammelplatz höchster Geistigkeit war. Hier lernte er unter anderem Rainer Maria Rilke, Paul Heyse und Hugo von Hoffmannsthal kennen.

Nach Abschluss seiner Ausbildung wurde Sterneder Lehrer in niederösterreichischen Gebirgsdörfern. In der Beschaulichkeit dieser Dörfer entfaltete sich sein literarisches Schaffen. Doch es war anfangs nicht von Erfolg gekrönt. 1916 war sein erster Roman fertig, aber niemand wollte ihn verlegen.

Erst 1921 erschien Der Bauernstudent im renommierten Leipziger L.-Staackmann-Verlag, der zu dieser Zeit viele österreichische Schriftsteller unter Vertrag hatte. 1922 und 1924 folgten die beiden Romane Der Sonnenbruder und Der Wunderapostel. Schnell fanden Sterneders Werke ihre Lesergemeinde. Noch in den 1920er Jahren erhielt er vom österreichischen Staat eine Ehrenpensionierung und bis 1938 publizierte er insgesamt zehn Bücher.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Sterneders öffentliches Schaffen zunehmend eingeschränkt. Zwar wurden 1941/42 in Wien zwei Dissertationen über sein Leben und Werk verfasst, doch 1944 wurde er von der Gestapo inhaftiert und eingekerkert. Im gleichen Jahr wurde der Staackmann-Verlag durch einen Bombenangriff zerstört und mit ihm Sterneders Lebenswerk.

Nach dem Krieg musste Hans Sterneder sich eine neue Existenz aufbauen. Nach seiner Befreiung aus der Gestapo-Haft kam aber erst mal eine für ihn sehr bittere Zeit. Viele Jahre konnte er, durch die Kerkerhaft gesundheitlich geschwächt, gar nicht oder nur sehr eingeschränkt schaffen, und erst nach und nach gelang es ihm, seine Bücher neu aufzulegen.

Als 1956 sein erstes Nachkriegsbuch erschien, lag seine letzte Buchveröffentlichung bereits 18 Jahre zurück. Obwohl in der Folgezeit mit Tierkreisgeheimnis und Menschenleben, Die große Verwandlung und Also spricht die Cheops-Pyramide wahre Meisterwerke der Einweihungsliteratur entstanden, konnte Sterneder nie an seine Erfolge der 1920er und 1930er Jahre anknüpfen. Seine Bücher, die auch literarisch höchsten Anforderungen gerecht werden, fanden nur noch Platz in esoterischen Verlagen und spielten im sonstigen Literaturbetrieb kaum noch eine Rolle.

Hans Sterneder starb am 24. März 1981 im Alter von 92 Jahren in Bregenz.


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